Zukunft braucht Herkunft.
Kein Mensch kann es sich leisten, die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist nicht einmal vergangen.
Zum Gedenken an meinen Großonkel
Max Richard Wiemer (Wiener)
Landwirt aus Mühlhof Krs. Goldap/Ostpreußen, vormals Wien (* 08. 07.1898 / † 10. 02. 1943)
1943 im KZ Neuengamme ermordet.
Das KZ Neuengamme war anfangs ein norddeutsches Außenlager des KZ Sachsenhausen. Vermutlich mehr als die Hälfte der 100 400 Häftlinge des Konzentrationslagers Neuengamme haben die nationalsozialistische Verfolgung nicht überlebt.
Umstände und genauer Zeitpunkt seiner Verhaftung durch die Gestapo sind unbekannt, da er zurückgezogen auf seinem Gut in Ostpreußen lebte. Nach Auskunft einiger Berichte aus der Verwandtschaft könnten zwei Gründe dafür in Frage kommen:
- seine jüdische Herkunft mütterlicherseits die er lange verborgen halten konnte
- sein anhaltender Widerstand gegen die NS-Ideologie
Die amtliche Todesursache, „kardiale Insuffizienz“, (Sterbeurkunde Nr.744 der Gedenkstätte Neuengamme/Hamburg) war eine regelmäßig gebrauchte Verschleierung der wahren Todesursache: Mord.
Zwar war Neuengamme kein originäres Vernichtungslager. Dort befanden sich überwiegend politische und jüdische Häftlinge, sowie russische und französische Kriegsgefangene. Dennoch wurde auch dort „liquidiert“. Letzter Leiter des KZ Neuengamme war SS-Obergruppenführer Max Pauly. Er wurde nach Kriegsende gehenkt.
Quelle: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, 2000, http://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/geschichte/gedenkstaette/